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DIE PROZESSE DIE ICH RIEF......


by christian wolf, white space

Prozesse sind eine Aussage darüber, „WIE wir im Unternehmen machen, was wir machen“.

Diese Frage wird nicht notwendigerweise durch Effizienzüberlegungen beantwortet, sondern mehr noch durch kulturelle Überlegungen. Auch wenn dieser Aspekt nicht allen Führungskräften bewusst ist.Wenn sie einmal versucht haben, die Prozesse in ihrem Unternehmen zu verändern, werden sie vielleicht eine Idee bekommen, weshalb dieses Thema auf so viele Widerstände stößt.

Es genügt eben nicht, die einzelnen Abläufe am Reißbrett neu zu zeichnen. Neue Prozesse zu initiieren bedeutet auch, sich mit den unbewussten Spielregeln ihrer Kultur auseinander zu setzen.

Traditionelle Unternehmen leiden ja zunehmend an einer Erstarrung ihrer Prozesse. War die Gründerphase eines Unternehmens noch dadurch gekennzeichnet, dass Prozesse relative lose aneinandergereiht wurden, so verfestigten sich die Prozesse im Laufe der Zeit zu einer Eigendynamik, ähnlich dem Zauberlehrling, bei dem man dann die Geister nicht mehr los wird.

Prozesse zu verändern ist je nach Kultur eines Unternehmens deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil mit dem Prozess auch geistige und emotionale Themen(=Kultur) verknüpft sind. Unternehmen mit einem hohen Anteil an Eigenverantwortung der Mitarbeiter, verbunden mit einem entsprechenden, offenerem Selbstverständnis der Führungskräfte haben es hier leichter, weil die Struktur auch dem größeren Ganzen dient.

In Organisationen mit einem hohen bürokratischen Anteil wird es schwieriger werden, weil hier Eigenverantwortung an die Struktur abgegeben wurde. Die Struktur bestimmt ab einem gewissen Zeitpunkt, was zu tun ist. Entsprechend stromlinienförmig wird sich das Verhalten von Mitarbeitern und Führungskräften darstellen. Die Struktur ist gekennzeichnet von einer hohen Unbeweglichkeit, was dazu führen kann, dass ein Unternehmen eine geringe Anpassungsfähigkeit in Bezug auf Umfeldveränderungen zeigen wird.

Kunden werden sich vermutlich eher an den herrschenden Regeln orientieren müssen als an ihren Bedürfnissen. Ein Zustand, der nicht lange anhalten wird, weil die meisten Kunden sich dann umorientieren werden.

In einer polarisierten Betrachtungsweise stehen hierarchisch hier stark strukturierte Organisationsformen den zunehmend aufblühenden Netzwerkstrukturen gegenüber. Auf Sicht wird sich vermutlich ein bewusster Umgang mit Strukturen und Prozessen durchsetzen, der je nach sachlicher Notwendigkeit in der Lage ist, entsprechende Prozesse zu nutzen und auch wieder zu verändern: Den Prozess als Werkzeug zu sehen, der einem Ziel dient, ohne deshalb im Zeitablauf zu einem eigenständigen Player zu werden, der die mit und in ihm agierenden Menschen für eigene Zwecke zu instrumentalisieren.

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