GRUNDSÄTZLICHES
1. GRUNDSÄTZLICHE GEDANKEN: NEUORIENTIERUNG INSIDE-OUT
Wir leben in einer Zeit zunehmender und unberechenbarer Umbrüche: Finanzielle Zusammenbrüche, Klimawandel, Raubbau an Ressourcen sowie eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sind nur einige der Symptome, die auf diesen Umbruch hinweisen. Organisationen, Profit- wie Non-Profit, sehen sich in diesem Spannungsfeld mit der Frage konfrontiert, was es bedeutet, sich neu auszurichten. Die Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach zu finden, erfordern sie doch die grundsätzliche Bereitschaft zur Veränderung, was für die betroffenen Führungskräfte und MitarbeiterInnen häufig auch als schmerzhaft empfunden werden kann.
Andererseits bieten uns solche Herausforderungen, und seien sie noch so groß, vor allem die Möglichkeit zu wachsen, Potentiale und Fähigkeiten in uns zu entdecken, die wir bisher noch nicht kennen. Herausforderungen bieten immer auch die Möglichkeit, in neue Lebensbereiche aufzubrechen. Wir sind zwar aufgefordert, traditionelle Sicherheiten, Verhaltensweisen, Gedanken und Sichtweisen hinter uns zu lassen, unser Selbstverständnis zu überdenken, es bietet sich aber die große Chance, uns selbst, unsere Gesellschaft und damit unser Leben neu zu definieren..
Es geht darum, verkrustete Denkweisen aufzubrechen, mehr Frei-Raum für das eigene Leben und die damit verbundenen Möglichkeiten zu schaffen sowie in eine andere Art der Zusammenarbeit mit anderen einzutreten.
Es geht darum, eine Gesellschaft, die in Einzelinteressen zersplittert ist, neu auszurichten: Über das Einzelinteresse hinauszugehen und den Blick auf den größere Zusammenhang zu richten.
Das mag nicht einfach sein, weil es voraussetzt, sich auf Unsicherheit einzulassen. Auf das Nicht-Wissen, was morgen geschieht.
2. HYPOTHESEN/GEDANKENSPIELEREIEN/GEDANKENSPLITTER: MUT ZUR UNSICHERHEIT
Systeme, seien das jetzt Unternehmen, soziale Gemeinwesen oder Biotope, erweisen sich immer häufiger als anfällig für Störfaktoren, deren Wirkung oft schwer erkennbar bzw. absehbar ist.
Der Alltag von Führungskräften ist zunehmend von Unsicherheit, Komplexität und einer ambivalenten Realität gekennzeichnet. Gesellschaftliche Umbrüche bewirken veränderte Werthaltungen von Mitarbeitern und Kunden, denen es gerecht zu werden gilt.
Die Glaubwürdigkeit von Führungskräften lässt sich zunehmend weniger von ihrer Position ableiten: Authentizität ist das Schlüsselwort für natürliche Autorität!
+ Die individuelle Grundlage dafür: eine tiefere Beziehung zu sich selbst.
+ Die individuelle Konsequenz: ein offenes, transparentes Kommunikationsverhalten
+ Die organisationale Konsequenz: die Grenzen zwischen Organisationen und ihrer Umwelt werden fließender, offener.
Krisen sind eine ständige Begleiterscheinung in globalen Transformationsprozessen. Der mangelhafte Umgang mit Krisen zeigt aber auch, dass „der Mensch“ (noch) nicht gelernt hat, mit dieser neuen Entwicklung umzugehen.
Krisen zwingen Menschen, eine tiefere Wahrnehmung zu entwickeln, die Entwicklung hinter den vordergründigen Symptomen zu betrachten, ein Grundverständnis jenseits des vorherrschenden, rationalen, berechenbaren Denkens zu entwickeln.
Krisen sind immer auch ein Hinweis darauf, dass Strömungen, die sich unterhalb der wahrnehmbaren Oberfläche bereits abgezeichnet haben, nicht wahrgenommen wurden.
Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass ein Führungsverständnis, das sich an traditionellen Konzepten orientiert, zunehmend weniger funktionieren kann.
"Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do
than by the ones you did do,
so throw off the bowlines, sail away from safe harbor,
catch the trade winds in your sails. Explore, Dream, Discover."
Mark Twain
Knowledge is learning something everyday
Wisdom is letting go of something every day.
Zen Weisheit
Die Komplexität der Dinge – die Dinge,
die in den Dingen verborgen sind – scheint endlos.
Ich glaube, nichts ist einfach, nichts ist unkompliziert.
Alice Munro, Literaturnobelpreis 2013.