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THE IDES OF MARCH

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by christian wolf, white space

Im Kino spielt George Clooney im Film „The Ides of March“ einen Politiker, der voller Idealismus und Entschlossenheit in die Politik geht. Der Film zeigt recht subtil und klar, wie er auf dem Weg zu seinem Ziel ein ums andere Mal desillusioniert wird und am Ende selbst zu genau dem Politiker wird, der er nie sein wollte.

In der einen oder anderen Form ergeht es vermutlich den meisten Politikern so oder ähnlich. Die Frage, die im Zentrum dieser Entwicklung steht, lautet:

„Wie kann ich in einem Umfeld, das geprägt ist von Missgunst und Konkurrenzdenken, von der Notwendigkeit, Verantwortung zu übernehmen für das größere Ganze und gleichzeitig der Notwendigkeit, Kompromisse einzugehen, um überhaupt Entscheidungen treffen zu können, wie kann ich in diesem Umfeld, ICH SELBST bleiben?“.

Sie bewegen sich ja als Einzelner in komplexen Räumen, von denen sie oft gar nicht wissen, was wirklich passiert. Es fehlt ihnen oft einfach das Sachwissen, um Klarheit zu haben. Sie brauchen Menschen um sich, denen sie vertrauen können. Und in einer Welt, die geprägt ist vom Gefühl des Zu-Kurz-Kommens, von der Angst, den Wettbewerb zu verlieren(welchen eigentlich?), einer Welt, die sich zwar zunehmend bewusst ist, dass alles in Wechselwirkung miteinander steht, die aber auf Grund unterschiedlicher Bewusstheiten schwer zueinander findet, fällt es dem Einzel verständlicherweise schwer, überhaupt eine Idee davon zu bekommen, wer er/sie überhaupt ist.

Solange Politik darauf ausgerichtet ist, Einzelinteressen zu vertreten, solange das Tauziehen um Ressourcen im Vordergrund steht, wird das politische Spielfeld natürlich mehr ein Gegeneinander als ein Miteinander bleiben.

Wenn man im konkreten Alltag parteiinterne Besprechungen verfolgt, dann lässt sich auch gut beobachten, dass die Abwertung des politischen Gegners ein wesentlicher Bestandteil dieser Gespräche darstellt. Dass diese Art der Sichtweise primär den Sinn hat, von der eigenen Ohnmacht in Bezug auf gangbare Lösungen abzulenken wird dabei leicht übersehen.

Zum anderen bauen sie durch die Abwertung eines „Mitspielers“ natürlich bereits in sich selbst entsprechende Blockaden auf. Eine offene Verhandlungsführung ist dadurch ja schwer möglich.

Diese Beobachtungen lassen natürlich den Schluss zu, dass es keine Alternativen für einen anderen politischen Stil gibt.

In der Tat ist es ein schwieriges Unterfangen, neue Wege zu gehen. Es braucht eine enorme Selbst-Bewusstheit(was wenige Politiker haben!), Wissen über politische Strategien und Reflexe und den Mut, nicht jedes Spiel aus Berechnung mitmachen zu wollen. Als Politiker brauchen sie den Mut zu Scheitern und sie bauchen zumindestens eine Ahnung darüber, was es bedeutet zu leben. zu erkennen, das nicht Angst, sondern Lebendigkeit und Liebe die treibenden Kräfte des Lebens sind.

Wenn wir allerdings die aktuelle Transformationsdynamik betrachten, so braucht es Menschen, die genau diesen Mut haben.

Den Mut, einen Weg zu gehen, der keine einfache Antworten zulässt und einfache Rezepte schon gar nicht.

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