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ABLENKUNGEN............................


by christian wolf [white space]

Daniel Goleman hat ein neues Buch geschrieben: „KONZENTRIERT EUCH. Eine Anleitung zum modernen Leben“.

Die Essenz des Buches: Ablenkungen schwächen unsere Fähigkeit zu Denken. Multitasking funktioniert nicht, ersten weil es de facto ein Nacheinander von Tätigkeiten(auch wenn sie gerade im Auto auf der Autobahn unterwegs sind und dabei diesen Blog lesen sollten. Sie ziehen dabei ja Aufmerksamkeit vom Autofahren ab) ist und zweitens weil es uns zwingt, bei jedem Tätigkeitswechsel wieder von vorne zu beginnen, sich hineinzuversetzen in die „neue/alte“ Tätigkeit, wieder in den Arbeits- bzw. Denkfluss zu kommen.

Ist das eine neue Erkenntnis? Keineswegs. Das Problem ist uralt, bekannt, aber nie in der Esssenz verstanden worden. Auch Goleman leistet hier keinen wirklich erhellenden Beitrag mit der Thematik anders umzugehen, sondern primär Symptombeschreibung.

Der Kern der Sache: die Anzahl der potenziellen Ablenkungen steigt mit der permanenten Zunahme technologischer Innovation. Die Informationsflut nimmt ständig zu und immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass sie dieser Entwicklung nicht mehr gewachsen sind. Das Gefühl, das damit verbunden ist, ist eine innere Zersplitterung. Auch Goleman kommt zu dieser nicht neuen Diagnose.

Die Frage, die sich daraus ergibt: handelt es sich hier um eine Zeiterscheinung oder versteckt sich ein grundsätzliches, zeitloses Thema dahinter?

Versuch einer Antwort: Zeiterscheinungen entstehen ja durch einen Verdichtungsprozeß von Symptomen, wodurch ein „Problem“ für die meisten Menschen erst sichtbar wird. Sie erkennen den Wegweiser erst dann, wenn er groß genug ist. Künstler haben üblicherweise ein sensibleres Sensorium und erkennen die „Gefahr“ schon wesentlich früher.

Für den oberflächlichen Betrachter reichen die künstlerischen Hinweise jedoch noch nicht aus.

Dass Informationsaufnahme im Twitterstil zu einer sprunghaften Informationsverarbeitung führen kann ist naheliegend. Unser Gehirn ist eben nicht (nur) ein informationsverarbeitendes Organ im Computerstil.

Vor all diesen Fragen steht allerdings dir Frage, warum wir uns so leicht ablenken lassen? Mit abnehmendem Bewusstsein folgen wir praktisch jeder noch so kleinen Ablenkung. Wir verwechseln irgendwann was wirklich wichtig ist mit Unwichtigem und verlieren uns so selbst.

Das Problem mag sich in Form mangelnder Konzentration und Informationsverarbeitung zeigen, in Wirklichkeit geht es um die Frage, ob wir in der Lage sind, wir selbst zu sein. Die vielen Ablenkungen suggerieren uns ja (bzw. unsere Interpretation tut das!), dass wir etwas versäumen könnten, dass wir glauben wichtiger, wertvoller zu sein, wenn wir einem Anruf folgen, jedes Mail sofort beantworten,…….

Die Realität: wenn wir glauben, etwas zu versäumen, versäumen wir die Realität in diesem Augenblick. Wir versäumen das Jetzt! Wie auch immer sich dieses Jetzt gerade darstellt.

Hier eine geistige Ablenkung: “When you lose touch with inner stillness, you lose touch with yourself. When you lose touch with yourself, you lose yourself in the world. Your innermost sense of self, of who you are, is inseparable from stillness. This is the I Am that is deeper than name and form.”

Eckhart Tolle

Und für den Fall, dass sie sich gerne literarisch ablenken wollen:

Hierzu brauchen sie allerdings etwas ungestörte Zeit, ohne Ablenkung durch Twitter und Co. ;-)

PS: falls sie jetzt immer noch auf der Autobahn unterwegs sind, wäre es vielelicht empfehlenswert, einen Parkplaz anzusteuern, um zu........

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