Was können Manager von Babysittern lernen, das ihren Umgang mit Mitarbeitern einfacher werden lässt? Oder vielleicht aus der eigenen Erfahrung mit Babys?
Zum einen: Sprachliche Missverständnisse mit Babys s sind vorprogrammiert! Babys agieren aus einem völlig anderen Wahrnehmungshintergrund. Sie sprechen zwar, aber für die meisten (v.a.) Männer ist das nicht zu verstehen. Einfach auch deshalb, weil ihnen die Möglichkeit fehlt, ein Baby über einen längeren Zeitraum zu beobachten und so erkennen zu lernen, wie Babys denken und sich ausdrücken.
Und vor allem, was genau sie sagen wollen, wenn sie sich entsprechend ausdrücken.
Im Management: Wo genau liegt hier der substantielle Unterschied zwischen Managern und ihren Mitarbeitern?
Zum zweiten: Sie kommen an die Grenzen ihres aktuellen Verständnisses. Wie reagieren sie in solchen Situationen? Was tun sie, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Babys haben z.B. die „Angewohnheit“ von Zeit zu Zeit zu schreien, ohne dass ihnen vermutlich klar ist weshalb und wie sie damit umgehen können.
Ohnmacht ist vorprogrammiert. Eine Standardreaktion auf Ohnmachtsgefühle ist Ärger und daraus folgend der Versuch, dem Baby rationale Verhaltensweisen zu „vermitteln“(was im Extremfall auch zu körperlicher Gewalt führen kann!).
Ein eher sinnloses Unterfangen, weil Babys nicht logisch denken.
Abgesehen davon: Erwachsenenlogik ist so logisch nicht. Sie dient häufig nur dem Versuch, eigene Gefühle der Unzulänglichkeit zu verdecken.
Im Management: wie viele scheinbar logische Argumente(Einwände) haben sie schon erlebt, die in Wirklichkeit nur Vorwände für ein unausgesprochenes Eigeninteresse waren?
Des weiteren: Babys zeigen ihnen in sehr direkter Weise auf, ob sie DA sind, ob sie präsent sind. Im Umkehrschluss: sie können im „Umgang“ mit Babys erkennen, ob sie im JETZT sind oder geistig noch in der letzten Sitzung oder schon in der Vorbereitung auf den nächsten Tag oder…..
Wenn sie Erwachsene beobachten, wie sie mit Kleinkindern umgehen, dann lässt das häufig den Schluss zu, dass Erwachsene davon ausgehen, dass Kinder irgendwie noch „zu dumm“ sind, um zu verstehen.
Ich würde dem Umkehrschluss hier mehr Realitätsnähe zuerkennen: sind sie als Erwachsener intelligent genug, Babys zu verstehen? Das ist in jedem Fall die größere Herausforderung!
Im Management: wie oft passiert es ihnen, dass sie davon ausgehen, dass ihr Gesprächspartner zu dumm ist, um sie zu verstehen? Und wie reagieren sie auf diesen Gedanken innerlich? Und nach außen?
Vorschlag: setzen sie sich einmal an einen Kinderspielplatz und beobachten sie das „Zusammenspiel“ zwischen Kindern und Erwachsenen. Sie werden hier alle Arten von strategischen Spielchen kennenlernen, die sie dann auch in ihrem Unternehmen erleben.
Sie werden erleben, wie Konditionierung funktioniert! Und wie Kinder Konditionierung strategisch zu nutzen lernen.
Kinder in ihrer Wahrnehmung zu unterschätzen heißt, sich ihnen auszuliefern auf Grund eigener Schwäche und Unbewusstheit. Kinder wissen wesentlich besser Bescheid über die Schwachstellen von Erwachsenen als diese selbst. Nicht anders bei Mitarbeitern.