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THINK PUNK oder MEETINGS MADE EASY?! Teil 2

whitespacewolf

Nehmen wir einmal den Alltag eine Meetings in einem beliebigen Unternehmen.

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Montag, 08.00, einige Teilnehmer sitzen bereits auf ihren Stühlen, Laptop, Tablet oder Smartphone sind die Aufmerksamkeitspunkte. Der Chef betritt den Raum, keine großen Reaktionen sind zu beobachten. Das Meeting sollte eigentlich pünktlich beginnen, da die Teilnehmer aber bereits aus jahrelanger Erfahrung wissen, dass ein Kollege ständig um 10 Minuten zu spät kommt, haben sich alle bereist darauf eingestellt.

Einzig das Mienenspiel des Chefs verrät seinen Ärger über die Verspätung(er selbst hat das aber nie thematisiert!).

Die 10 Minuten vergehen, der Kollege betritt den Raum, setzt sich auf seinen über die Jahre hin „ersessenen“ Platz(genauso wie alle anderen auch), die Laptops, Tablets, Smartphones,……bleiben Aufmerksamkeitspunkte, obwohl der Chef bereits beginnt den ersten Tagesordnungspunkt zu behandeln.

Soweit so üblich und in der einen oder anderen Abwandlung den meisten Lesern irgendwie bekannt.

Ein typisches Meeting, wie es zu hunderten jeden Tag auf dieser Welt stattfindet.

Das Ende vom Lied: alle Teilenehmer verlassen den Raum rasch, um sich ihren „eigentlichen“ Aufgaben zuzuwenden. Bis nächsten Montag dann, same procedure!

Weshalb grüßt dieses Murmeltier so hartnäckig Tag für Tag?

Hypothese: es handelt sich hier um ein Paradebeispiel dafür, wie sich im Lauf der Zeit unbewusste Mechanismen einschleichen, die dann irgendwie mitgeschleppt werden, viel Energie kosten und kaum mehr effizient sind. Und nicht mehr in Frage gestellt werden!

Um diesen Dornröschenschlaf zu beenden müsste in erster Linie der Chef eine Initiative setzen. So wie sich die Lage darstellt, hat er allerdings seine formale Position bereits an den zu spät kommenden Teilnehmer abgegeben. Dieser entscheidet de facto über den Ablauf des Meetings. Vor diesem Hintergrund übt er die zentrale Machtposition nicht nur im Meeting, sondern vermutlich auch im Unternehmen aus.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die anderen Meetingteilnehmer dazu neigen, seiner Sichtweise zu folgen und die Diskussionen einen ziemlich berechenbaren Verlauf nehmen. Die Entscheidung steht bei genauer Betrachtung schon von vorneherein fest. Der Chef hat so gesehen nur die Funktion einer Gallionsfigur – zur Zierde also.

Die Konsequenz: die Veränderungsfreude in diesem Unternehmen dürfte nicht allzu hoch sein. Die versteckten, unausgesprochenen Interessen haben sich einzementiert, Veränderungsinitiativen bleiben im Formalismus stecken.

De facto müsste eine effektive Unternehmensführung dem „Zuspätkommer“ zum einen ein neues Betätigungsfeld außerhalb des Unternehmens anbieten.

Zum anderen braucht es die Bewusstheit, dass die Abläufe im Unternehmen sich nicht deshalb ändern, weil ein „Störfaktor“ entfernt wurde, sondern sich bereits so verfestigt haben, dass es einer hohen Bewusstheit bedarf, um einer lebendigen und realitätsnahen Gesprächskultur wieder mehr Raum zu geben.

Womit wir wieder beim Chef wären………


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