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HOFNARREN BRAUCHT DAS LAND! Teil 1


In „früheren Zeiten“ gab es an den königlichen Höfen die „Institution“ des Hofnarren. In einem hierarchisch durchstrukturierten System hatte er die Aufgabe bzw. die Möglichkeit, unangenehme Dinge an- und vor allem auszusprechen. Das wichtigste dabei: er musste mit keinerlei Sanktionen rechnen. Sein Leben war sicher, auch wenn er den König kritisierte. Für alle anderen „Teilnehmer“ am königlichen Hof war es ein Risiko, ihre wahren Gedanken zu äußern. Zu sehr würde eine ehrliche Meinungsäußerung das Gesamtsystem mit seinen Interessenlagen in Frage stellen.

De facto hatte der Hofnarr die Rolle, die heute informellen Führungskräften zukommt. Der Zweck informeller Führungskräfte in einem System liegt darin, die emotionale Bedürfnislage der Mitarbeiter zu erspüren und als Ansprechpartner für Mitarbeiter und Interessen zu dienen, die sich in der durchstrukturierten Hierarchie eines effektivitätsgesteuerten Systems nicht gehört fühlen.

Die Aufgabe von Hofnarren und informellen Führungskräften ist es also, Aspekte der Wirklichkeit aufzuzeigen, die der Perspektive des Herrschers bzw. des formal Vorgesetzen entgehen.

Hilfreich in diesem Kontext ist es, wenn grundsätzlich ein gutes Verhältnis zwischen informeller und (lt. Organigramm)formaler Führungskräften gegeben ist.

Vergleichbar ist dieses Zusammenspiel mit der taktischen Ausrichtung im Fußball: der Spielmacher braucht eine Absicherung im Hintergrund: die ZEHN braucht die (DOPPEL-)SECHS, die ihm den Rücken frei hält, um seiner Aufgabe nachgehen zu können.

Im unternehmerischen Alltag lauern allerdings mehrere Fallstricke. Die Konstellation zwischen informeller und formaler Führungskraft ist ein sehr fragile, vor allem dann, wenn sich die formale Führungskraft der Bedeutung und Funktion der informellen Führungskraft nicht bewusst ist.

Formale Führungskräfte sind häufig auf die Erfüllung ihrer Aufgabe konzentriert und übersehen dabei, dass es auch andere Aspekte des unternehmerischen Alltags gibt, die es zu berücksichtigen gilt.

Das Risiko dabei: bei einer zu extremen Ausrichtung die formale Führungskraft auf reines Ergebnisdenken besteht die Gefahr, dass sie an Glaubwürdigkeit verliert und die informelle Führungskraft an Stärke gewinnt. Bzw.: die Gefahr steigt, dass bei den Mitarbeitern Widerstände gegen die Umsetzungsbemühungen der formalen Führungskraft entstehen.

Die Konsequenz: Stillstand!

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Frage: welcher Hofnarr sagt jetzt, was Sache ist?

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